SCARLETT
Oktober 2011

SCARLETT // meine diamanten sind von Cartier, du depp ist ein Projekt für eine Schauspielerin und zwei Musiker. Es beleuchtet das Selbstbildnis einer Aufsteigerin in Zeiten der globalen Finanz- und Wertekrise. In SCARLETT spiegelt sich die Heterogenität unserer gegenwärtigen ökonomischen Umwelt kaleidoskopartig wie in einem Diamanten von Cartier.

Plakat zur Inszenierung

Die Inszenierung

Die Happy Few inszenieren ihren Theatertext in einer Rauminstallation. Eingeleitet wird das Schauspiel von einem Sektempfang, an dem sich das Publikum so lange bedienen muss, bis SCARLETTs Monolog seinen Lauf nimmt.

Ohne Punkt und Komma entfaltet SCARLETT den Versuch, die Welt des Geldes und die der Kunst gegeneinander auszuspielen, spricht über Durchsetzung und Selbstdesign, lässt auch den Künstler Jonathan Meese immer wieder zu Wort kommen, plaudert mit Berlins Oberbürgermeister Klaus Wowereit über Dubai und hat doch nur Diamanten im Sinn.

Die Komödie

Die aufstrebende, 28-jährige Scarlett arbeitet seit zwei Jahren in ihrem Traumberuf. Vom französischen Juwelier Cartier wurde sie für die Eröffnung der neuer Boutiquen angeworben. Scarlett entscheidet nicht nur, wo und wie sich Cartier der Welt präsentiert, sondern trägt jetzt auch die Verantwortung für eine erfolgreiche Eröffnungsgala des Berliner Re-Openings, zu der die High Society der Hauptstadt geladen ist. Wäre da nur nicht dieses Funkeln der Diamanten, die sie einfach haben muss…

Um von ihrem Coup abzulenken, hat Scarlett zum Re-Opening von Cartier Berlin für eine Performance-Show das Enfant terrible der Kunstszene gebookt: Jonathan Meese! Meese soll allen die Show stehlen, während sie sich mit den Cartier-Diamanten aus dem Staub macht. Doch als Scarlett den Künstler vom Flughafen abholt, der sich augenblicklich in sie verliebt, und es kein Zurück gibt, muss sie sich die Frage stellen, ob ein Künstler gerade nicht zum größten Fehler ihres Lebens wird!

Für wen wird sich Scarlett entscheiden – für die geilsten Diamanten der Welt, einen Aston-Martin V8 oder doch nur für die olle, schnöde …?

SCARLETTs Bühne

Live on Demand

SCARLETT  Wie der Jonathan so daherredet, denk’ ich mir, man Jonathan, du, Meese und ich, Kunst und Cartier plus Diamanten, das passt doch eigentlich super zusammen. Da haben sich zwei fürs Leben gefunden. Die Kunst ist zwar ungepflegt und stinkt ein bisschen unter den Achseln, und ein bisschen arg aus dem Mund – aber davon abgesehen… haucht der Jonathan in süßestem Ton…

MEESE  Radikaler und besser: Die Kunst ist zum Spielen da! Wenn ein Baby, Schwanz rein, lutschen, Lolli raus, spielt, dann haut es drauf, macht es kaputt. Was interessiert ein Baby, ob was zerstört wird! Da entsteht doch was!

SCARLETT  …und da hör’ ich mich sagen, dass das auch wieder so eine Parallele ist zu mir, denn Cartier macht ja auch kaputt: Steine, Berge, Landstriche, Gesellschaften, und dass ja alle immer sagen, Afrika braucht einen Neuanfang und die Möglichkeit zum Neuanfang haben sie nur wegen dem Jonathan und mir, Scarlett. Im Gegensatz zu den mickrigen Demokraten ist unsere Geschichte noch nicht zu Ende.

Die Happy Few
SCARLETT // meine diamanten sind von Cartier, du depp

18.10. – 23.10.2011, 20.30 Uhr
Lichthof der HfG Karlsruhe // ZKM Karlsruhe
Lorenzstraße 15, 76135 Karlsruhe 
Konzept und Produktion: Die Happy Few

Gefördert von Stiftung der LBBW für Kunst und Kultur, mit freundlicher Unterstützung durch ZKM Karlsruhe

Mit: Christine Beggel, Frank Bierlein, Sina Ebell, Pauline Fabry, Nicki Fehr, Gloria Hasnay, Kilian Kretschmer, Julia Laube, Corinne Schlichting, David Schnaegelberger, Patrick Schneider, Vincent Schneider und Thorsten Schwanninger

Termine

Kein Gott, kein Staat, kein Arbeitsvertrag.

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