KULT!
März 2012

Gemeinsam mit Schüler*innen aus Karlsruhe präsentieren Die Happy Few am Eröffnungswochenende der 21. Europäischen Kulturtage KULT! – eine Performance-Oper für Wolfgang Rihm und Antonin Artaud.

Unter dem Motto „Musik baut Europa – Wolfgang Rihm“ richten die Europäischen Kulturtage Karlsruhe 2012 eine Hommage an den Komponisten Wolfgang Rihm aus. Über drei Wochen wird Rihms musikalisches Werk von Konzerten, Ausstellungen, Symposien und einer Jungen Oper von Schüler*innen gewürdigt. Gemeinsam mit Die Happy Few entwerfen die Schüler*innen der Rennbuckel-Realschule Karlsruhe eine Oper auf Grundlage der Komposition Tutuguri VI.

In der Form des Musiktheaters werden von den Jugendlichen jene existenziellen Themenfelder verhandelt, die sowohl in Rihms Komposition einer rituellen Musik, als auch in das Gedicht Tutuguri des französischen Schriftstellers Antonin Artaud eingeschrieben sind: Kultus und Un­ab­wend­bar­keit, Tod und In-der-Welt-Sein.

Mitschnitt der Aufführung

Der KULT!-Film

Gemeinsam produzierten die Jugendlichen und Die Happy Few einen Kurzspielfilm für die KULT!-Inszenierung. Dafür entwarfen und gestalteten die Jugendlichen ihre Kostüme, schrieben als Co-Writer das Drehbuch, spielten alle Rollen selbst, schrieben auch die Filmkomposition und vertonten live den Schwarzweißfilm, der in 16mm gedreht wurde. Der Film Kult! erzählt von Antonin Artauds Begegnung mit den Geistern seines eigenen Tutuguri-Gedichts.

KULT!-Film

Die Theaterpädagogik

Im Rahmen des Vermittlungsprogramms zeitgenössische Musik unter dem Titel „Von Anfang an: Baustelle Musik“ entwickeln Die Happy Few für die 21. Europäischen Kulturtage das Musiktheater KULT!. Dabei verfolgen sie mit Schüler*innen im Alter von zwölf bis sechzehn Jahren den kunstpädagogischen Ansatz, auf der Basis der Musik Wolfgang Rihms und des Theaterverständnisses Antonin Artauds künstlerische Ausdrucksformen eigenständig und selbstbestimmt zu erforschen.

KULT! wurde auf der Tagung Bildung hat Zukunft 2012 im Karlsruhe Kulturzentrum „Jubez“ vor Fachpublikum wiederaufgeführt und die kunstpädagogische Arbeitsweise in einem Fachvortrag präsentiert.

Mitschnitt der Probe

Die Komposition

Wolfgang Rihms Komposition Tutuguri VI ist an das gleichnamige Gedicht des französischen Theaterreformers Antonin Artaud angelehnt. In diesem poetischen Erfahrungsbericht fängt Artaud seine Erlebnisse bei den mexikanischen Tarahumara ein, wo er dem kultischen Tutuguri-Ritus beiwohnte.

Von der ungebändigten Kraft und der bedingungslosen Unmittelbarkeit des Ritus weiß Artaud auch sein Verständnis eines künftigen Theaters inspiriert und nennt es „Theater der Grausamkeit“. Es befindet sich auf der Suche nach anderen Zwängen und Freiräumen. Dem europäischen Theaterverständnis steht es rücksichtslos gegenüber, den dramatischen Regeln archaisch und ist letztlich radikal selbstbestimmend.

(Bild: Europäische Kulturtage Karlsruhe)

Plakat zur Aufführung

Die Happy Few
„KULT!“
Sonntag, 18. März 2012, 12.00 Uhr
im Rahmen der 21. Europäischen Kulturtage
HfG / ZKM Karlsruhe
Lorenzstraße 19
76135 Karlsruhe

Wiederaufführung auf der Fachtagung Bildung hat Zukunft
Mittwoch, 9. Mai 2012, 12.00 Uhr
JUBEZ Karlsruhe
Kronenplatz 1
76133 Karlsruhe

Gefördert von 21. Europäische Kulturtage, Stadt Karlsruhe, Jubez Karlsruhe, Stadtjugendausschuss Karlsruhe und in Kooperation mit ZKM Karlsruhe

Mit: Christine Beggel, Erika Fix, Robert Hamacher, Julia Obst, David Schnaegelberger, Patrick Schneider, Valentina Schüler und Jungendliche der Rennbuckel-Realschule Karlsruhe

Termine

Kein Gott, kein Staat, kein Arbeitsvertrag.

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